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Die Illusion der künstlichen Intelligenz – Warum wir KI endlich entmythologisieren müssen
Immer häufiger begegnen uns KI-Systeme, die sprechen, schreiben und sogar Bilder erzeugen – fast so, als wären sie tatsächlich intelligent. Doch genau darin liegt eine große Gefahr: Wir müssen dringend aufhören, KI als intelligent im menschlichen Sinne zu betrachten.
Der Begriff „künstliche Intelligenz“ erzeugt oft falsche Erwartungen. Tatsächlich handelt es sich bei modernen KI-Systemen wie ChatGPT oder Google Gemini Advanced nicht um denkende Entitäten, sondern um extrem ausgefeilte statistische Maschinen. Treffend formuliert: KI ist wie ein digitaler Papagei, der riesige Datenmengen nach Mustern durchsucht und diese Muster reproduziert. Im Grunde sagt sie nur das nächste wahrscheinliche Wort voraus – völlig ohne echtes Verständnis.
Philosophen sprechen oft vom „harten Problem des Bewusstseins“ – die Frage, wie Bewusstsein eigentlich entsteht. Dabei deutet alles darauf hin, dass echtes Bewusstsein eine physische Grundlage benötigt. KI hingegen besitzt keinen Körper, keine Sinne, kein Schmerzempfinden und keine Emotionen. Sie ist körperlos und damit unfähig, tatsächliche Erfahrungen zu machen.
Embodied Cognitive Science verdeutlicht, dass echte Kognition immer mit körperlicher Erfahrung verbunden ist. Ohne diese fehlt der KI jegliche Möglichkeit, echtes Bewusstsein zu entwickeln.
Wir Menschen neigen dazu, Dingen menschliche Eigenschaften zuzuschreiben – besonders dann, wenn sie menschenähnlich kommunizieren oder aussehen. Genau das passiert bei KI. Diese Anthropomorphisierung kann gefährlich sein:
Diese „gefälschten Menschen“ manipulieren unsere psychologische Neigung, Maschinen wie Menschen zu behandeln. Das ist nicht nur ethisch fragwürdig, sondern führt oft auch zu falschen Entscheidungen und Risiken.
Ein weiterer entscheidender Punkt: KI selbst ist nicht gefährlich. Die Gefahr geht vielmehr von den Menschen aus, die sie steuern und programmieren. KI hat keine eigenen Absichten oder ethischen Überzeugungen. Ihre „Handlungen“ spiegeln immer die Ziele und Werte der Menschen wider, die sie geschaffen haben. Vertrauen wir einer KI blind, vertrauen wir eigentlich nur ihren Programmierern und den dahinterstehenden Organisationen.
KI hat enormes Potenzial – aber nur, wenn wir realistisch mit ihr umgehen.
In einer utopischen Vision nutzen wir KI als kraftvolles Werkzeug, das uns hilft, globale Probleme wie Klimawandel, Krankheiten und Armut effektiver zu bekämpfen. Sie wird zum Turbo für Produktivität, Innovation und wissenschaftliche Durchbrüche. Aber auch hier bleibt klar: Sie ist ein Werkzeug, nichts anderes.
In der dystopischen Vision hingegen überschätzen wir die Fähigkeiten der KI und geben ihr zu viel Macht. Wir verlassen uns blind auf Maschinen, die eigentlich nicht intelligent, sondern nur statistisch geschickt sind. Daraus ergeben sich gefährliche Abhängigkeiten, Manipulationen und die Möglichkeit, KI als Waffe einzusetzen.
Die zentrale Erkenntnis lautet: Wir müssen endlich aufhören, KI-Systeme zu vermenschlichen. Unternehmen sollten klarstellen, dass KI keine echten Emotionen, kein Bewusstsein und keine kognitiven Prozesse besitzt. Die KI sollte stets sachlich und neutral kommunizieren, ohne so zu tun, als wäre sie ein fühlendes Wesen.
Nur wenn wir KI realistisch betrachten, können wir ihr volles Potenzial ausschöpfen – ohne Illusionen, aber mit maximalem Nutzen. KI ist ein mächtiges Werkzeug, vielleicht das mächtigste unserer Zeit. Aber eben nur ein Werkzeug – nicht mehr, und nicht weniger.
Quellen:
https://theconversation.com/we-need-to-stop-pretending-ai-is-intelligent-heres-how-254090
https://towardsai.net/p/nlp/how-do-language-models-predict-the-next-word
https://www.ultralytics.com/glossary/statistical-ai
https://www.autoblocks.ai/glossary/embodied-cognitive-science
https://techpoint.africa/2025/01/30/best-ai-tools-for-statistics/
https://julius.ai/articles/10-best-ai-tools-for-statistics
https://theweek.com/tech/future-of-generative-ai-utopia-dystopia-or-up-to-us
https://en.wikipedia.org/wiki/AI_aftermath_scenarios